Verantwortungsvoll abgebautes Gold für das SHIFTphone 8

16. Juni 2025

Für die ersten 8.000 SHIFTphones 8 haben wir 296 Gramm Gold in Form von Goldcredits erworben. Damit unterstützen wir den verantwortungsvollen Abbau von Gold im Kleinbergbau in Geita in Tansania. Wir zeigen euch in diesem Beitrag, was hinter den Goldcredits steckt – und wie wir damit Veränderung bewirken

Gold ist eines der vielen Metalle in unseren Smartphones, mit denen die meisten von uns etwas verbinden, wie auch schon Generationen vor uns. Während Gold in der Finanz- und Schmuckindustrie aufgrund seines Aussehens und seines Werts präsent ist, kommt es in der Elektronikindustrie aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften, wie seiner guten Leitfähigkeit, zum Einsatz.

Gold in Smartphones

Zwar macht Gold nur einen sehr geringen Anteil am Gesamtgewicht des Geräts aus, doch wie wir im Rahmen unserer Analysen im Loopphone-Forschungsprojekt festgestellt haben, ist Gold einer der Hotspots in Bezug auf die Umweltwirkungen. Auch in sozialer Hinsicht ist Gold trotz seines geringen Anteils am gesamten Gerät ein bedeutender Rohstoff. Millionen von Menschen weltweit verdienen mit dem Abbau dieses seltenen Metalls ihren Lebensunterhalt. Dass dieser Abbau nicht nur ökologische, sondern auch soziale Herausforderungen mit sich bringt, hat Carsten Waldeck 2017 in der Demokratischen Republik Kongo persönlich erlebt. Dort sah er mit eigenen Augen, was es für die Menschen bedeutet, im Kleinbergbau zu arbeiten: harte körperliche Arbeit in engen, mit einfachen Werkzeugen gegrabenen Stollen – begleitet von täglichen Risiken und enormen Belastungen, um die Familie zu ernähren. Immer besteht das Risiko, dass etwas passiert, wie z. B. ein heftiger Regenguss, der die Sicherheit in den Stollen schlagartig verschlechtern kann. Damals war klar: Wir wollen einen Teil dazu beitragen, Wandel zum Positiven zu bewirken und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Carsten in der DR Kongo 2017

 

Diese Eindrücke waren der Anstoß für weiteres Engagement. Seitdem haben wir uns in vielen Projekten engagiert. Dabei geht es darum, Veränderungen auch für weitere Rohstoffe wie Kobalt zu unterstützen. Ein Beispiel ist unsere Zusammenarbeit mit Closing the Loop. Sie arbeiten in Ländern, in denen es keine gute Recycling-Infrastruktur gibt. Denn Elektroschrott, der Gold enthält, wird dort entweder auf Deponien gelagert oder unter gefährlichen Bedingungen und offenem Feuer recycelt. Wenn Gold richtig recycelt wird, kommt es zusammen mit Kupfer, Silber und anderen Metallen wieder zum Einsatz. Mehr Informationen zum Projekt findest du hier: shift.eco/closing-the-loop-ctl/
Neben Closing the Loop haben wir auch weitere Projekte unterstützt, die sich für faire Bedingungen und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen einsetzen.
Dazu gehören zum Beispiel die Earthbeat Foundation, die sich für strukturelle Veränderungen im Goldabbau und darüber hinaus engagiert, sowie die Arbeit des Goldschmieds Thomas Becker, der Carsten bei seiner Reise in die DR Kongo begleitet hat.

Responsible Gold Credits in die Lieferkette integrieren

Die „Umarmung der Lieferkette“ – so nennen wir unseren Ansatz, um Veränderungen entlang unserer Lieferketten aktiv mitzugestalten.
Dabei setzen wir zum einen bei unseren direkten Lieferanten und deren Zulieferern an. Zum anderen engagieren wir uns dort, wo der größte Schaden an Mensch und Natur entsteht: beim Abbau der Rohstoffe. Systeme wie die Responsible Gold Credits ermöglichen es, direkt vor Ort Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Kleinbergbau zu bewirken. Ein Beispiel für die praktische Umsetzung dieses Ansatzes ist unser Responsible-Gold-Credit-Projekt in Tansania.

Goldabbau in Geita Tansania

Für das Responsible-Gold-Credit-Projekt stand am Anfang, eine Bergbau-Community zu finden, die Mindestnachhaltigkeitskriterien erfüllt und sich auf den Weg gemacht hat, Verbesserungen umzusetzen. Die Wahl fiel auf die Bergbau Community in Geita, Tansania. Das Responsible Gold Credit Projekt soll die Community dabei unterstützen, Investitionen zu tätigen, die aus dem laufenden Betrieb heraus nur eingeschränkt möglich wären. Im Vergleich zu Fairmined-/Fairtrade-zertifizierten Minen wird die Community bei unserem Projekt erst in die Lage versetzt, sich in Richtung eines dieser Standards zu entwickeln. Denn oft haben Bergbau-Communities nicht den finanziellen Spielraum, um Kredite aufzunehmen und alle Maßnahmen direkt umzusetzen.

Der Ansatz, diese Entwicklung positiv zu unterstützen, hat uns überzeugt. Die Community erhält eine Gutschrift über den Marktpreis hinaus für jedes Gramm abgebautes Gold. Damit können die nötigen Investitionen getätigt werden. Als Teil der Arbeitsgruppe, die das „Responsible Gold Credit“-Projekt aufgebaut hat, hat uns besonders imponiert, wie The Impact Facility als zentraler Akteure in der Arbeitsgruppe auf die Wünsche der Community eingegangen sind, um zu verhindern, dass das Projekt von oben herab durchgesetzt wird. Denn die Bergbau-Community entscheiden selbst, welche Maßnahmen sie mit den Gutschriften am dringendsten umsetzen wollen.

 

Auf dem Bild seht ihr eine der ersten Investitionen, die dank der Goldcredits möglich wurde: neue Schutzausrüstung für die Bergbau-Community in Geita. In den kommenden Monaten nehmen wir euch mit und zeigen, was sich sonst noch bewegt.

 

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